Mit soliden Finanzen und einer teilweise neuen Vorstandsbesetzung ist die Weingartener Bürgerbewegung nach ihrer regulären Mitgliederversammlung am 01.März 2016 zukunftsfähig und richtet ihren Blick motiviert nach vorne. Nach der Entlastung des bisherigen Vorstands stellten sich Matthias Görner als Erster Vorsitzender, Gabi Wiegand als Verantwortliche für Dokumentation, Mathias Dunkel für die Finanzen, Franziska Schwarz für die Öffentlichkeitsarbeit und Catharina Dunkel für das ehrenamtliche Engagement zur Verfügung und wurden von den anwesenden Mitgliedern einstimmig gewählt, ein einstimmiges Votum erhielten ebenfalls die Beisitzer Norbert Fund und Steffen Grützmacher.
Im Anschluss an die stringent vorgetragenen Rechenschaftsberichte blieb den Mitgliedern noch reichlich Zeit für eine Reihe von Fragen an die Gemeinderäte, in deren Mittelpunkt das Bauvorhaben auf dem Gelände der ehemaligen Lackfabrik „Schwab“ sowie die derzeitigen Herausforderungen im Zusammenhang mit der Unterbringung von Flüchtlingen und Asylbegehrenden standen. Als dynamischen Prozess bezeichneten die gewählten Vertreter der WBB die Beratungen im Zusammenhang mit dem Bauvorhaben „mittendrin leben“, da sich im laufenden Verfahren die Vorgaben mehrmals änderten und die ursprünglichen Ziele im Hinblick auf Erschließung und Parksituation daher nicht vollständig erreicht werden konnten. Gleichwohl bewerteten sie das Vorhaben als einmalige Chance für die älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger, im Zentrum des Ortes und gleichzeitig in Stadtbahnnähe leben zu können und versicherten allen Anwesenden, dass sämtliche auf dem Gelände befindlichen Altlasten im Zuge der Baureifmachung vollständig und restlos beseitigt werden. Im Zusammenhang mit der Flüchtlingsproblematik bezeichnete sich die WBB-Fraktion als verlässlich agierenden Partner der Verwaltung, wies aber gleichzeitig auf die Grenzen des administrativ und finanziell Machbaren für die Kommunen und die mangelnde monetäre Unterstützung durch das Land und den Bund hin. Ein Antrag, die finanzielle Belastung für die Kommune deutlicher zu artikulieren und in Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden Kostenersatz vom Bund zu beantragen sei Ende Januar von der WBB eingebracht, wegen der anstehenden Landtagswahlen jedoch auf die Sitzung am 11. April vertagt worden. Erwähnung fanden ebenfalls die gewaltigen sich vor der Gemeinde auftürmenden Vorhaben. Eine in die Jahre gekommene Infrastruktur, steigende Baukosten, höhere Standards und die Verlagerung von privater zu öffentlicher Aufgabenerfüllung schlage sich in einem Haushaltsplanentwurf nieder, der in den nächsten Jahren einen erheblichen Kreditbedarf ausweist. Nach wie vor lehnt die Weingartener Bürgerbewegung als einzige Fraktion die Bebauung „Kirchberg-Mittelweg“ aufgrund der ökologischen Wertigkeit des Plangebiets, der für die Gemeinde latent vorhandenen Risiken und der Auswirkungen auf das Ortsbild und die Außenansicht der Gemeinde ab.
In seinen abschließenden Worten dankte Matthias Görner den ausscheidenden Vorstandsmitgliedern Friederike Eißler-Kumm, Philipp Reichert und Stefan Balduf für ihren Einsatz und ihre Leistungen für die stärkste unabhängige Wählervereinigung in Weingarten und beschrieb anschließend einen guten Informationsaustausch von Vorstand und Fraktion, eine professionelle Arbeitsatmosphäre und Öffentlichkeitsarbeit, Transparenz sowie das Eintreten für Natur- Umwelt- und Bodenschutz als Schwerpunkte seiner zukünftigen Arbeit. Es sei keine einfache Aufgabe, in einer Zeit schwindenden Verantwortungsgefühls das Interesse am politischen Diskurs aufrechtzuerhalten, doch fühle er sich mit dem neuen Team der WBB in einer guten Ausgangssituation im Wettbewerb der Meinungen zugunsten einer lebenswerten Gemeinde.