12. November 2018
Positionen

Ist aufgeschoben auch aufgehoben?

Die im Anschluss an den Bärentalweg gelegenen Ackerflächen waren schon mehrfach im Visier der kommunalen Bauleitplanung. Bereits vor über zwanzig Jahren bestanden in der Planungsphase für das Seniorenzentrum „Haus Edelberg“ Überlegungen für eine Wohnbebauung am östlichen Ortsrand. Diese wurden jedoch während der Amtszeit von Bürgermeister Scholz niemals verwirklicht, vermutlich deshalb, weil in der damaligen Wachstumsphase anderen (gemeindeeigenen) Flächen der Vorzug gegeben wurde. Auch Bürgermeister Bänziger stellte in der Bürgerversammlung am November 2016 in der Mineralix-Arena eine baldige Erschließung der betreffenden Fläche in Aussicht.

In mehreren Stellungnahmen betonte die WBB-Fraktion, dass aus ihrer Sicht eine ordentliche verkehrliche Erschließung der geplanten Wohnbauflächen nicht gegeben sei. Mit annähernd 9000 Fahrzeugen pro Tag sei die Jöhlinger Straße an ihrer Kapazitätsgrenze angelangt, weiterer Fahrzeugverkehr sei den Anwohnern definitiv nicht mehr zuzumuten. Ohnehin produziere bereits jedes zusätzliche Gewerbe- bzw. Neubaugebiet in den östlich gelegenen Nachbargemeinden zusätzlichen Verkehr, eine Entwicklung, die Weingarten weder steuern noch begrenzen kann.

Verfolgt man heute die kontroverse Diskussion um die Ausgestaltung des Verkehrsraumes der Jöhlinger Straße, so kann man die zwischenzeitlich erfolgte Entscheidung der Verwaltung, die Flächen zwischen Bärentalweg und Haus Edelberg „vorläufig“ nicht in Angriff zu nehmen, nur unterstützen. Die Erschließung eines Neubaugebiets wäre parallel zu den komplexen Bauarbeiten in der Jöhlinger Straße völlig unmöglich. Für die WBB gilt jedoch auch nach Abschluss der noch über zwei Jahre währenden Straßensanierung die Feststellung: Erschließung nicht gegeben – keine Zustimmung zum Baugebiet „Weingarten Ost“.