Über meine Motivation zur Kandidatur
Als Gründungsmitglied der WBB wurde ich 1994 und nochmals 1999 in den Gemeinderat gewählt und hatte dort bis 2004 den Fraktionsvorsitz. 2004 habe ich mich nicht mehr für die Wahl zum Gemeinderat zur Verfügung gestellt.
Bei meiner ersten Wahl zum Gemeinderat war ich 38 Jahre alt,…
…hatte drei minderjährige Kinder mit 6, 9 und 12 Jahren und stand voll im Berufsleben. Ich bin damals wegen meiner Kinder in die Kommunalpolitik eingestiegen, da mir für diese und die nachfolgenden Generationen ein lebenswertes Weingarten am Herzen lag und immer noch liegt.
Heute, dreißig Jahre später,…
…sind unsere Kinder erwachsen und die Enkelkinder sind in etwa in dem Alter wie unsere Kinder damals. Beruflich bin ich nur noch einige Stunden in der Woche beratend aktiv. Und um der Generation der Enkelkinder und nachfolgenden Generationen unser Weingarten lebenswert zu erhalten, habe ich mich für eine erneute Kandidatur entschieden.
Unsere Zeit unterliegt einem sehr schnellen Wandel. Mein Großvater war Landwirt…
…und es ist keine 100 Jahre her, als er mit seinem Bruder im Wald Stumpen (Baumwurzeln) ausgegraben und zu Brennholz verarbeitet hat – eine normale Arbeit während der langen Wintermonate. Was werden unsere Urenkel in 100 Jahren tun? Gibt es bis dahin in Weingarten noch grüne Wiesen und Wälder und bewirtschaftete Felder und Weinberge? Kann man sich in unseren Wohnungen noch ohne Klimaanlagen aufhalten? Können unsere Häuser sturmfest gegen Tornados und unsere Dächer durchschlagssicher gegen riesige Hagelkörner hergerichtet werden?
Wir können den Klimawandel nicht aufhalten, aber…
…wir können ihn verzögern, zum Beispiel durch ein Tempolimit auf den Autobahnen, was wegen der praktizierten Klientelpolitik zurzeit nicht zum Tragen kommt. Auch wir in Weingarten können ihn verzögern, wenn wir unseren Beitrag weg von fossilen Brennstoffen zur Energiegewinnung hin zu erneuerbaren Energien leisten. Dies ist zwar nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber viele Tropfen können den Stein aushöhlen.
Und ob in 100 Jahren noch Rotmilane über den Heuberg fliegen – ohne oder mit Windrädern – wer weiß es?