WBB lässt sich nicht instrumentalisieren – Bedauern über Görners Austritt

Unvermittelt traf die Gemeinderatsfraktion der Weingartener Bürgerbewegung (WBB) die Nachricht ihres ehemaligen Mitstreiters Matthias Görner, die Fraktion sowie die WBB sofort zu verlassen. Dass ein, in Sachen Windkraft zur Kompromissbereitschaft aufrufender und dazu noch privater Leserbrief des neuen Vorsitzenden Lorenz Spohrer dermaßen für Verdruss sorgt, eine 26-jährige Ära auf diese Art und Weise zu beenden, kann niemand der Verantwortlichen der Bürgerbewegung ansatzweise nachvollziehen. Dennoch wird diese persönliche Entscheidung respektiert.

Fraktionssprecher Timo Martin verweist auf gemeinsam vereinbarte Grundsätze der Fraktionsarbeit, Mehrheitsmeinungen sind zu tolerieren, abweichende Meinungen zu respektieren, freie Abstimmungen sind und waren zu jeder Zeit gewährleistet. Unterschiedliche Generationen, Berufe und Lebensweisen der Fraktions- und Vorstandsmitglieder bereichern eher die politische Arbeit und fördern den unverstellten Blick aufs Ganze. Es gibt definitiv keinen „Generationenkonflikt“. Es ist ein offenes Geheimnis, dass es bei der Windkraftthematik sehr unterschiedliche Betrachtungsweisen gibt. An einer jüngst von der WBB organisierten nichtöffentlichen Informationsveranstaltung debattierten unter professioneller Moderation von Max Barth in der Walzbachhalle Projektierer, Bürgermeister, fachkundige Bürger sowie Fraktionsvertreter aller Parteien äußerst konstruktiv und fair miteinander. In der WBB-Fraktion ist es analog allen anderen Fraktionen Konsens, abzuwarten, bis belastbare Pläne und vor allem amtliche Gutachten für den Abwägungsprozess vorliegen. Die Vorgehensweise entspricht genau der aller anderen kommunalpolitischen Themen.

Obwohl die WBB als einzige im Rat geschlossen die Zustimmung zur Ausweisung der Windkraftfläche verweigerte, wollte man dem Vorschlag Görners zunächst nicht folgen, sich aktiv gegen das Projekt zu erheben. Ein Ziel der WBB wurde bereits erreicht, dass das Thema endlich in der Öffentlichkeit angelangt ist, nachdem man zuvor auf sämtliche Bürgerbeteiligungsmodelle verzichtete. Eine Instrumentalisierung der WBB aus persönlichen ideologischen Motiven darf es jedoch nie geben, so Spohrer und Martin für die Fraktion und Vorstandschaft in einer gemeinsamen Stellungnahme.