Das Wahlverfahren für den Gemeinderat und den Kreistag ist kompliziert. Man kann Stimmen kumulieren und panaschieren, zwei Begriffe, die wie aus einem Lehrbuch für die französische „Haute Cuisine“ klingen. Man sollte jedoch vermeiden, den Stimmzettel zu blanchieren oder zu flambieren, dies würde ihn vermutlich ungültig machen.
Das Kommunalwahlverfahren ist eine Mischform aus Persönlichkeits- und Listenwahl. Die Option, bis zu drei Stimmen auf einen Bewerber zu vergeben (kumulieren) beziehungsweise Kandidaten einer anderen Liste auf den abgegebenen Stimmzettel zu übernehmen (panaschieren), ermöglicht es, die Startchancen der persönlichen Wunschkandidaten deutlich zu stärken. Gleichzeitig muss man jedoch bedenken, dass beim Auszählvorgang dann doch alle Stimmen einer Liste zusammengezählt werden und anschließend über einen Verteilerschlüssel die Anzahl der Sitze pro Liste (also pro Partei oder Wählervereinigung) berechnet wird. Gewählt sind dann die Bewerberinnen und Bewerber mit den meisten Stimmen auf der jeweiligen Liste.
Wer dieses ganze Hin und Her als zu aufwendig empfindet kann es sich auch einfach machen und am besten den Stimmzettel der Weingartener Bürgerbewegung an der Perforation von den Kandidatenlisten der Wettbewerber lösen. Diese vier nicht benötigten Stimmzettel können alsdann auf haushaltsübliche Weise dem Stoffkreislauf wieder zugefügt werden. Wird der verbleibende WBB-Stimmzettel dann unverändert abgegeben freuen sich erstens die Wahlhelfer, weil das Auszählverfahren vereinfacht und verkürzt wird, jeder WBB-Kandidat erhält eine Stimme und als Wähler hat man das gute und beruhigende Gefühl, die Liste unterstützt zu haben, die bereits seit fünfundzwanzig Jahren und nicht erst seit wenigen Monaten unter dem Label der Nachhaltigkeit politisch unterwegs ist. Schließlich hat die WBB
- bereits vor fast zwanzig Jahren maßgeblich zur Beendigung der Ausbringung von Klärschlamm auf unserer Gemarkung beigetragen
- den Schutz unserer Böden und Ackerflächen vor Fremdstoffeintrag und Mikroplastik nicht nur thematisiert, sondern sie trägt selbst aktiv zur Sauberhaltung unserer Wiesen und Felder bei
- als einzige Fraktion gegen den Bebauungsplan „Kirchberg-Mittelweg“ votiert
- das weitere Wachstum der Gemeinde in die ökologisch hochwertigen Breitwiesen gebremst
- die Förderung des Fahrradverkehrs als kommunalpolitisches Ziel formuliert
- den Einstieg in eine flächendeckende Biotopvernetzung auf unserer Gemarkung beantragt
- eine behutsame Rebflurneuordnung zum Erhalt der über tausendjährigen Weinbautradition am Petersberg im Wahlprogramm
- einen konzentrierten aufmerksamen Blick auf die kommunalen Finanzen zur Stärkung von langfristiger Leistungsfähigkeit und Generationengerechtigkeit
- primär die Bedürfnisse der Menschen und erst sekundär die ihrer Fahrzeuge im Fokus
Diese Aufzählung ist nur ein Extrakt aus dem Programm der Weingartener Bürgerbewegung. Unser Slogan „100 % Weingarten“ bedeutet nicht, dass wir am kommenden Wahlsonntag die Alleinherrschaft anstreben, sondern dass die WBB für eine Politik aus Weingarten für unsere Gemeinde Weingarten steht. Diesem Anspruch möchten wir gerne auch in den kommenden fünf Jahren gerecht werden: Mit Ihrer Unterstützung bei den Kommunalwahlen am kommenden Sonntag. Das Wetter soll heiter bis bewölkt bei maximal 21 Grad werden. Lasst uns wählen gehen!