Ein geschmacklicher Trend der vergangenen Jahre entwickelt sich zur unverhofften Einnahmequelle für unseren Gemeindewald: Bärlauchbutter, Bärlauchpesto, und andere Spezialitäten feiern gerade in den Frühlingsmonaten Hochkonjunktur, und unter der Regie von Gemeindeförster Schmitt hat sich unsere Gemeinde zu einem Top-Lieferanten für das noch vor zwei Jahrzehnten verpönte geschmacksintensive Kraut entwickelt. Elf Tonnen Bärlauch wurden in der vergangenen Saison in unserem Forst geerntet, meist von osteuropäischen Saisonarbeitern, die ihren Job ganztägig kniend verrichten und die Blätter mit dem Messer ernten. Rund 5000 Euro betrug der Verkaufserlös der Frischware.
Auch im Jahre 2015 soll im Weingartener Wald wieder Bärlauch geschnitten werden, und auf diese Weise trägt die Vermarktung zu einer kleinen Verringerung des Zuschussbedarfs unseres Gemeindewalds bei. Der Haushaltsansatz beträgt nach dem am 01. Dezember beschlossenen Forstwirtschaftsplan -70.000 Euro, verursacht wird das Defizit in erster Linie durch hohe Waldkulturkosten, die insbesondere durch das Eschentriebsterben verursacht werden. Angesichts der ökologischen Wertigkeit und der monetär kaum zu beziffernden Erholungsfunktion unseres Waldes wurde dieser Zuschussbedarf von allen Fraktionen als vertretbar bezeichnet und der Forstwirtschaftsplan einstimmig verabschiedet.