14. März 2019
WBB in Aktion

Freiwilliger Einsatz mit „greifbarem“ Ergebnis

Der nördliche Randstreifen der Kreisstraße zwischen Weingarten und Waldbrücke war schon seit Jahren einer der am stärksten verschmutzten Abschnitte unserer Gemarkung. Im Dickicht des Straßenbegleitgrüns schlummerten Verpackungen, Flaschen und anderer Unrat, teilweise unter Laub versteckt, teilweise sichtbar, jedoch aufgrund der Enge und Dichte des Bewuchses kaum zu erreichen und zu beseitigen. Erst der im Herbst 2018 durch den Landkreis durchgeführte Rückschnitt der Hecke brachte das wahre Ausmaß der Verschmutzung ans Licht und bot gleichzeitig die Möglichkeit deren Beseitigung. Am Vormittag des 09. März war es dann soweit: Fast 20 Mitglieder und Freunde der Weingartener Bürgerbewegung starteten zu einem gemeinsamen Angriff auf den Dreck der letzten 20 Jahre. Mit Greifzangen und Arbeitshandschuhen ausgestattet wurde all das aufgesammelt, was nicht in die Natur, sondern eigentlich in die Tonne gehört, und es war erstaunlich zu erleben, wie schnell sich die blauen vom Weingartener Bauhof zur Verfügung gestellten Abfallsäcke füllten. Dank der zahlreichen fleißigen Hände war der Streckenabschnitt von der Firma ABW bis zum Klärwerk binnen zwei Stunden von Unrat gesäubert und ein stattlicher PKW-Anhänger beladen.


Das Ergebnis der WBB-Anti-Littering-Aktion ist positiv und betrüblich zugleich. Erfreulich, weil sichtbar wurde, wie zügig in gemeinsamer Arbeit der Kampf gegen die zunehmende Verschmutzung unserer Wiesen, Ackerflächen und sogar Wälder geführt werden kann, deprimierend dann, wenn man die Müllmenge des rund 800 Meter langen Randstreifens auf das Straßennetzes unseres Landes hochrechnet. Vielleicht sollten wir unsere Bemühungen um mehr Umweltschutz ganz einfach mehr vom Hypothetischen zum Praktischen verlagern und statt endloser Diskussionen um Feinstaub bewusst unsere Augen öffnen, um die riesigen Mengen an Grobschmutz in unserer Landschaft wieder wahrzunehmen. Diese sind nicht nur ein Zeichen zunehmender Verantwortungslosigkeit, sondern sie gefährden langfristig die Gesundheit der Böden und Anbauflächen, aus denen wir alle unsere Nahrung beziehen.