Die Hoffnungen auf sonniges Herbstwetter wurden erfüllt. War die Datierung des diesjährigen Mitgliederausfluges doch traditionell auf eine der beiden letzten Oktoberwochenenden gefallen. Doch auch zur inzwischen vierten Wanderung durch die abwechslungsreichen Gewanne Weingartens, zeigte sich, warum dieser Monat oftmals als golden bezeichnet wird. Wurde die erste Gemarkungswanderung im Jahre 2011 noch eher zufällig geboren, ist sie inzwischen im WBB-Kalender fest verwurzelt. So versammelten sich auch dieses Mal wieder über 30 Mitglieder und Freunde der WBB an der evangelischen Kirche.
Die erste Station der unter fachkundiger Führung von Hans-Martin Flinspach geführten Wanderung, war die Breitwiese. 2009 setzte sich die WBB erfolgreich im Wahlkampf für den Erhalt dieses ortsnahen Erholungsgebietes ein. Erfolgreich auch deshalb, weil es im Januar 2014, auch mit den Stimmen der WBB-Fraktion gelang, den Standort „Breitwiesenäcker“, aus dem Flächennutzungsplan zu nehmen. Lediglich den vorhandenen Betrieben wurde eine Entwicklungsmöglichkeit gelassen.
Im Streitackerwald konnte bei der Durchquerung recht anschaulich der Verlauf der Randsenke des Rheingrabens mit moorig torfigem Untergrund und der Übergang zum kiesig sandigen Gebiet des Rheingrabens nachvollzogen werden. Die Probleme des Eschentriebsterbens und die Folgen für den Wald in Weingarten wurden diskutiert. Entlang des Grenzgrabens und der Ungeheuerklamm zwischen Weingartener und Untergrombacher Gemarkung führte die interessante Tour. Nach dem Brückle oberhalb vom Hans Edeles Loch wartete auf die Wanderer eine kleine Stärkung. Eigener Wein und selbstgekelteter Apfelsaft sorgten mit einer Brezel auf die Hand für die nötige Energie für den weiteren Verlauf der Wanderung.
Einen kleinen Abstecher war die Pfadbergquelle jenseits der Gemarkungsgrenze wert. Vom Pfadberg aus ließ der Blick zum Hohen Bild, der höchsten Erhebung Weingartens. Die Landschaft erinnert nicht nur aufgrund seiner Pappeln an die Toskana. Die gesamte Gruppe war sich einig, dass sich dieses Gewann mitunter nicht hinter der doch bekannteren Region in Italien verstecken muss. Mit Erreichen des Höheforsts, passierte man wieder bekanntes Terrain. Über den Sallenbusch verlief der letzte Teil der Wanderung zum Heiligenberg. Zum Abschluss konnte man von dort den Blick weit in die Rheinebene hinausschweifen lassen bevor der Rückweg angetreten wurde.
Entlang des Radweges mit einem Abstecher am Schlossbergsee traf man nach gut vier Stunden und knapp 13 Kilometern Fußmarsch im Oberen Vogelpark ein. Im dort neugestalteten und renovierten „Chalet“ wurden die Teilnehmer mit Südtiroler Speisen empfangen. So harmonierte doch die hier gelebte Gastlichkeit mit der abwechslungsreichen, informativen Wanderung. Ein gelungener Ausklang des sonnigen Tages. Während der zahlreichen Gespräche, wurden schon im Verlaufe des frühen Abends die Stationen der Gemarkungswanderung des folgenden Jahres geplant.